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Für weitere Informationen hierzu sprechen Sie uns gerne an.

Neuromotorische Entwicklungsförderung nach INPP®

INPP® steht für das Institut für Neuro-Physiologische Psychologie in Chester/England. Hier erforschte Dr. Peter Blythe bei (über-)durchschnittlich intelligenten Kindern den Zusammenhang zwischen fortbestehender (auch: persistierender) Restaktivität frühkindlicher Reflexe und spezifischen Entwicklungsverzögerungen. Auf Grundlage dieser Forschungen entwickelte er das Konzept der neuromotorischen Entwicklungsförderung nach INPP®.

„Die INPP®-Methode wurde entwickelt, um versteckte Ursachen zu entdecken und ein arzneimittelfreies und nichtinvasives Verfahren zur Verfügung zu stellen, das Kindern bei der Bewältigung ihrer Probleme helfen kann und es ihnen ermöglicht, ihr Potential besser auszuschöpfen.“ (aus dem Flyer: „Die INPP®-Methode – Überprüfung und Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Lern-, Leistungs- und Verhaltensproblemen aufgrund neuromotorischer Unreife“)

Kennen Sie das……..?

Ihr Kind lernt einfach nicht richtig schwimmen?
Auch mit dem Fahrrad fahren tut es sich schwer?
Im Kindergarten schaut es den anderen Kindern lieber zu und traut sich nicht, mit ihnen zu spielen?
Es gibt schnell auf und weint dann schnell?
Es leidet unter Reiseübelkeit, besonders beim Autofahren?
Es wirkt ängstlich und traut sich manchmal kaum zu sprechen?

Oder……

Es wird leicht wütend?
Ballspiele gelingen ihm nicht?
Ihr Kind kann beim Spielen nicht verlieren?
Für die Hausaufgaben braucht es ewig, es kann sich nicht konzentrieren?
Es „schreibt“ mit der Nase, die Zunge schreibt mit?
Auch das Anziehen bereitet ihm Mühe, findet die Hosenbeine nicht o.ä.?

Vielleicht hören Sie auch ständig vom Lehrer, wie unruhig Ihr Kind im Unterricht ist, die anderen Kinder stört, weil es sie ständig anspricht, sich dauernd umdreht? (spinaler Galant? Unterinformiertes Gleichgesicht? TLR? Moro?) Die Klassenkameraden wollen nicht mehr in seiner Nähe sitzen und sind mittlerweile auch schon genervt von seinem „Gesappel und Gezappel“. Sind Po, Füße und Stuhl mal still, spielen die Finger in einem fort mit Stift, Radiergummi oder Federtasche herum.

Und die Schrift…..!

Man kann kaum lesen, was es schreibt? Es schreibt nicht auf den Linien, sondern mal darüber oder darunter, die Schrift wird immer kleiner? immer wieder muss man ihm sagen, dass man überhaupt nicht lesen kann, was s da eigentlich schreibt und dass es die Buchstaben schön rund schreiben soll. Aber nein, es malt sie weiter eckig, irgendwo, mal zu tief, mal zu hoch und ohne Zeilen. Die Schrift wird immer kleiner und schief auf dem Papier schief (ATNR?). Ach, und die Zunge „schreibt auch immer mit“. (Babkin-Reaktion?).  

Hausaufgaben? Sport…..?

Ständig müssen Sie diskutieren, weil es seine Hausaufgaben nicht machen möchte!
Zum Schwimmkurs will es auch nicht. Er strengt sich einfach nicht genug an. Es versucht immer im Wasser zu gehen (STNR?) statt zu liegen. Aber mit Kopf unter Wasser klappt es prima!
Insgesamt findet Ihr Kind die angebotenen Sportarten doof? (FPR? Moro? TLR?). Beim Handball kann es nie den Ball fangen, oder zuckt zusammen, duckt wich weg…. (Moro? ATNR? STNR? TLR?) und andere Ball-Sportarten machen ihm keinen Spaß. Und wenn Sie es zum Sport bringen, sollen Sie am liebsten unbedingt dabei bleiben, obwohl es schon „groß“ ist? (FPR? Moro? TLR?).

Insgesamt haben Sie eigentlich schon länger das Gefühl, dass Ihr Kind irgendwie anders ist, als die anderen Kinder, denen alles einfach immer leichter fällt?
Ihr Kind „steht sich oft selbst im Weg“ und alles, was schon an Therapien gelaufen ist, hilft zwar ein bißchen, aber eben doch nur ein bißchen?

Es lohnt sich, liebe Eltern, einmal darüber nachzudenken oder testen zu lassen, ob den hier oft vermuteten Lernstörungen, Lese- Rechtschreib- Schwächen, Dyskalkulien usw. etwas anderes, als ADS/ ADHS, frühkindlicher Authismus o.ä. zugrunde liegen könnte.

Möglicherweise wird Ihr Kind schlicht und ergreifend ständig von der „Unreife seines zentralen Nervensystems“* quasi boykottiert und ausgebremst.
Möglicherweise ist es gar nicht „faul“ oder unkooperativ. Möglicherweise gibt es einen Grund, ein „Zappelphillip“ zu sein.

Möglicherweise gibt es eine ganz einfache Erklärung dafür, dass es plötzlich einfach ausrastet usw.:

Eine mögliche Ursache für diese und viele andere Probleme könnte die gestörte Ausreifung/ Integration der frühkindlichen Reflexe sein.

*Was ist "neuromotorische Unreife"?

Bereits im Mutterleib entwickelt der Embryo verschiedene frühkindliche Reflexmuster. Diese verhelfen dem Säugling im ersten Lebensjahr zu überleben und einzelne Entwicklungsschritte zu durchlaufen. Dabei werden z. B. die Anfänge des Kopfanhebens sowie das erste Greifen durch frühkindliche Reflexe gesteuert. Mit zunehmendem Üben der Bewegungsabfolgen übernimmt das Großhirn die Aufgabe der Bewegungssteuerung und die primitiven Reflexe werden durch das sich weiterentwickelnde Gehirn gehemmt, kontrolliert und durch Halte- und Stellreaktionen abgelöst. Wenn die primitiven Reflexe nur unzureichend integriert und gehemmt werden, können Beeinträchtigungen in der sensorischen und motorischen Entwicklung bestehen. Diese umfassen u.a. folgende Bereiche:
  • visuelle Funktionen, die für das Lesenlernen benötigt werden
  • die Auge-Handkoordination, die den Schreiberwerb erleichtert
  • die Wahrnehmungsfähigkeiten
  • die Gleichgewichtsfähigkeiten
  • die Aufmerksamkeit

Sind Reste frühkindlicher Bewegungsmuster erkennbar, deutet dies auf eine Unreife der Funktionen des Zentralen Nervensystems hin (=neuromotorische Unreife). Diese können die kindliche Entwicklung beeinflussen und zu Lernschwierigkeiten führen.

Beispiele für persistierende Reflexe

Der Moro-Reflex INPP Skoliose Therapie-Zentrum, Unna
Der Moro-Reflex

Besteht der Moro Reflex / die Moro Reaktion fort, hat das Auswirkungen auf das sozial-emotionale Verhalten. Kinder reagieren oft übersensibel, was sich durch Wut- oder schnelle Tränenausbrüche zeigen kann. Eltern beschreiben ihre kognitiv reifen Kinder dann noch als sehr kindisch oder kindlich, was das emotionale Verhalten betrifft.

Solche Kinder reagieren überempfindlich auf Kritik, Streit oder Stress. Je älter ein Mensch mit einem noch bestehenden Moro Reflex ist, umso mehr neigt er zu depressiven oder ängstlichen Verhaltensmustern, verfügt über ein geringes Selbstbewusstsein, mangelnde Kritikfähigkeit. Panikattacken oder Angstneurosen treten vermehrt auf.

Der Tonische Labyrinthreflex INPP Skoliose Therapie-Zentrum, Unna
Der Tonische Labyrinthreflex

Der TLR ist maßgeblich an der Entwicklung des Gleichgewichts, der räumlichen, zeitlichen und visuellen Orientierung und der Körperhaltung beteiligt. Das bedeutet, dass Kinder mit einem noch aktiven Tonischen Labyrinth Reflex über die Maße hypo- oder hyperton sein können (das heißt, entweder ganz schlaff oder eine extreme Muskelspannung haben). Zehenspitzengang, eine schlechte Körperhaltung, eine schlechte Koordination und Balance können auch Anzeichen von Restmuskelreaktionen des Tonischen Labyrinth Reflexes sein.

Diese Kinder tun sich schwer damit, grammatikalische Strukturen zu erkennen, sich selbst zu organisieren und haben ein schlechtes Zeitgefühl.

Der Asymmetrische Tonische Nackenreflex INPP Skoliose Therapie-Zentrum, Unna
Der Asymmetrische Tonische Nackenreflex

Der Asymmetrische Tonische Nackenreflex ist dafür mitverantwortlich, ob ein Kind Rechts- oder Linkshänder wird bzw. ob sich überhaupt eine eindeutige Händigkeit (Lateralität) ausgebildet hat.

Der Asymmetrische Tonische Nackenreflex wirkt sich auf das Lese- und Schreibvermögen aus, da er die visuelle Wahrnehmung und die Steuerung der feinmotorischen Augenmuskeln beeinflusst.

Kinder mit einem noch aktiven Asymmetrischen Tonischen Nackenreflex können die Linien, auf denen sie schreiben nicht einhalten und es kann sein, dass ihre Schrift mal nach links und dann wieder nach rechts kippt. Häufig üben sie beim Schreiben unnötig viel Druck auf den Stift aus. Diese Kinder haben Schwierigkeiten, die Schreibschrift zu erlernen und häufig Lese- und Rechtschreibprobleme. Des Weiteren fällt es solchen Kindern schwer, die Mittellinie des Körpers zu überkreuzen.

Der Symmetrische Tonische Nackenreflex INPP Skoliose Therapie-Zentrum, Unna
Der Symmetrische Tonische Nackenreflex

Der Symmetrisch Tonische Nackenreflex (STNR) schafft die Voraussetzung zum Krabbeln, für die unabhängige Bewegung von Ober- und Unterkörper und die Entwicklung der Akkomodation der Augen (die Einstellung der Augen auf bestimmte Gegenstandsweiten). Das schließt auch die Entwicklung der Auge-Hand-Koordination mit ein.

Betroffenen Kindern fällt es schwer von der Tafel abzuschreiben, denn dabei muss das Kind ständig den Kopf heben und senken. Bei noch vorhandenen Restmuskelreaktionen (einem noch aktiven Reflex) führt jede Kopfbewegung nach oben oder unten zu einer ungewünschten reflexartigen Haltungsveränderung.

Der Schreibende muss diese reflektorische Haltungsveränderung unterdrücken, was einerseits unnötige Energie kostet und andererseits zu Verkrampfungen in den Armen und Händen führt sowie zu dem starkem Aufdrücken beim Schreiben.
Die Praxis zeigt, dass 75% der Kinder mit Lernstörungen noch einen aktiven Symmetrisch Tonischen Nackenreflex haben.

Eltern von Kindern mit einem persistierenden, also noch Restmuskelreaktionen aufweisenden Symmetrisch Tonischen Nackenreflex erkennen das auch daran, dass ihr Kind beim Essen häufig kleckert. Schwimmen kann das Kind zunächst besser unter als über Wasser. Beim Sitzen schlingt es die Beine um die Stuhlbeine, sitzt gerne lieber auf einem oder beiden untergeschlagenen Beinen und schreibt oder malt generell lieber (halb) im Stehen oder Liegen.

Der Spinale Galantreflex INPP Skoliose Therapie-Zentrum, Unna
Der Spinale Galantreflex

Durch die Reizung der Wirbelsäule auf beiden Seiten kommt es neben dem Spinalen Galantreflex noch zur Auslösung eines anderen Reflexes, der den Urinfluss auslöst. Kinder mit einem beibehaltenen oder persistierenden Spinalen Galantreflex haben daher oft Probleme mit der Blasenkontrolle und nässen häufig noch spät ein. Die Kinder sind ebenfalls am Rücken und Becken überempfindlich und vertragen nur schlecht eng sitzende Kleidung im Hüftbereich, wie enge Bündchen oder Gürtel. Manchmal kann sogar ein enger Hosenbund eines Schlafanzuges zum nächtlichen Bettnässen führen.

Bei einem persistierenden Spinalen Galantreflex zeigen insbesondere Schulkinder Probleme still auf einem Stuhl sitzen zu bleiben. Sie zappeln auf dem Stuhl hin und her, da der eng sitzende Hosenbund oder auch allein das Anlehnen an eine Stuhllehne den Reflex erneut aktivieren. Die Konzentration und Aufmerksamkeit zeigen sich durch diese ständige Ablenkung stark beeinträchtigt.

Ist der Spinale Galantreflex nur noch einseitig vorhanden, kann er die Haltung und das Gangbild stark beeinträchtigen. So kann der Reflex den Eindruck eines „hinkenden“ Ganges erwecken. Durch den einseitigen Muskelzug auf das Becken, kommt es häufig zu einer Verwringung der Beckenschaufeln gegeneinander, welches ansonsten auch durch die unterschiedliche Belastung der Beine (in Form von Schwung- und Standbein) zustande kommt. Solch eine Verwringung des Beckens kann vermehrt zu Erkrankungen der Wirbelsäule ( Skoliose) und zu Strukturschäden in den Hüft- und Kniegelenken führen.

Wie erkenne ich, dass bei meinem Kind eine neuromotorische Unreife besteht?

Unter www.INPP.de finden Sie einen Elternfragebogen, welcher Ihnen beim Erkennen einer neuromotorischen Unreife helfen kann. Wenn Sie min. 8 Fragen, die sich auf den Zeitrahmen bis zum Schuleintritt beziehen, mit „ja“ beantworten können, ist eine neuromotorische Unreife bei Ihrem Kind wahrscheinlich.

Die Wirksamkeit der Methode wurde im Rahmen einer Doppelblindstudie an der Queen`s University in Belfast nachgewiesen.
(Veröffentlichung in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“, Februar 12, 2000). 

Kosten

Die Behandlungskosten richten sich nach der Honorarliste des INPP Deutschland (https://www.inpp.de/inpp-programm/honorarliste/)

Praktische Vorgehensweise (von der offiziellen INPP- Deutschland- Seite)

Wenn Sie als Eltern sich für die INPP-Methode bei Ihrem Kind entschlossen haben, so wird diese in der Regel in folgenden Schritten durchgeführt:
  1. Schritt Zu Beginn wird ein intensives Gespräch zur Anamnese geführt (in der Regel ohne Ihr Kind), bei dem detailliert Informationen über den Schwangerschaftsverlauf, den Geburtsvorgang und die nachgeburtliche Entwicklung des Kindes sowie die als problematisch erlebten aktuellen Entwicklungsauffälligkeiten erfragt werden. Wenn sich bei der Auswertung dieser Informationen zeigt, dass tatsächlich Reste fortbestehender frühkindlicher Reflexe als Ursache für die Probleme vermutet werden können, wird ein weiterer Termin vereinbart.
  2. Es ist aber ebenfalls möglich, dass Ihnen nach diesem Gespräch mitgeteilt wird, dass eventuell Ihre Erwartungen an Ihr Kind unangemessen hoch sind, oder dass andere Faktoren für die Problematik verantwortlich sind.

  1. Schritt
    Eine je nach Alter Ihres Kindes 2 – 3 stündige umfangreiche  Überprüfung ermöglicht ein genaues Bild über den Stand der neuromotorischen Ausreifung. Es werden folgende Bereiche überprüft:
    • Grob- und feinmotorische Koordination
    • Gleichgewicht
    • Muster der Bewegungsentwicklung
    • Frühkindliche (primitive) Reflexe
    • Halte- und Stellreaktionen
    • Lateralität
    • Augenmuskelfunktionen
    • Visuelle Wahrnehmung
    • Augen-Hand-Koordination

  1. Schritt
    Nach Auswertung der Tests wird mit Ihnen ein weiterer Termin vereinbart, in dem Ihnen die Ergebnisse der Überprüfung ausführlich und detailliert dargestellt werden. Dieser bis zu zweistündige Termin erhöht in der Regel das Verständnis für die Probleme ihres Kindes, verändert Erwartungshaltungen in Bezug auf Über – oder auch Unterforderung und löst bisherige familiäre Spannungen. Bei diesem Termin ist es daher äußerst wünschenswert, dass beide Elternteile (so vorhanden) sowie auch diejenigen, die ggf. zusätzlich erzieherisch intensiv mit dem Kind zu tun haben, anwesend sind.

  1. Schritt
    Im darauf folgenden Termin wird mit Ihrem Kind und Ihnen das häusliche Übungsprogramm eingeübt, das Ihr Kind mit Ihrer Unterstützung täglich zu Hause etwa ein bis eineinhalb Jahre durchführen soll. Die Wirksamkeit der stilisierten Bewegungsabfolgen hängt davon ab, dass sie so langsam und so genau wie möglich durchgeführt werden. Für alle Übungen werden detaillierte schriftliche Anleitungen mitgegeben.
 
  1. Schritt
    Nach sechs bis acht Wochen täglichen Übens kommen Sie mit Ihrem Kind zur ersten Wiedervorstellung (Review). Dabei wird die Entwicklung des Kindes im zurückliegenden Zeitraum diskutiert, die Qualität der Übungsausführung überprüft und der bisherige Erfolg getestet. Unter Berücksichtigung aller Faktoren wird dann entschieden, ob das Übungsprogramm verändert wird.
 
  1. bis …. Schritt
    In dieser Form finden alle weiteren Reviews statt. Für Sie als Eltern bedeutet das, dass Sie jeweils alle acht Wochen Ihren INPP-Entwicklungsförderer aufsuchen und in der Zwischenzeit die jeweiligen Übungen mit Ihrem Kind zu Hause durchführen. Während der Reviews werden fortwährend alle im Zusammenhang mit dem Übungsprogramm stehenden Probleme des Kindes im familiären und schulischen Bereich besprochen.

Wir streben an, dass nach etwa ein –  eineinhalb Jahren das INPP- Übungsprogramm erfolgreich beendet werden kann. Die frühkindlichen Reflexe sollten dann soweit integriert sein, dass Ihr Kind müheloser und angemessener den Anforderungen des Lebens gerecht werden kann.

Mein Kind durch die "INPP-Brille" betrachtet (von der offiziellen INPP- Deutschland- Seite)

Ein Bericht einer INPP-geschulten Mutter über ihren Sohn, der, überaus anschaulich, mögliche Zusammenhänge zwischen beobachtbaren Verhaltensauffälligkeiten und bestimmten Restreaktionen frühkindlicher Reflexe nahe bringt.

Haben Sie sich jemals gefragt, warum Ihr Kind dieses oder jenes nicht kann? Vielleicht haben Sie das Gefühl, dass irgendetwas an Ihrem Kind nicht stimmt, aber Sie wissen nicht so genau was es ist. Sie rennen von Arzt zu Arzt, von Therapie zu Therapie. Ja schon… es hat sich vielleicht ein bisschen was geändert. Das Kind wird ja auch älter und entwickelt sich weiter. Aber so richtig geholfen hat das alles nicht. So im Vergleich mit anderen Kindern und dem, was andere Mütter von ihren Kindern erzählen, hat ihr Kind, eigentlich ein süßer Junge,  irgendwie immer etwas hinterher gehinkt oder konnte dies oder das nicht so gut wie andere.

 

Dabei ist er überhaupt nicht dumm! Er ist ein intelligentes, kleines Geschöpf. Aber…naja, er kann eben nicht so gut still sitzen (Spinaler Galant-Reflex? Unterinformiertes Gleichgewicht? TLR?) und stört die anderen Kinder ständig im Unterricht, weil er sich andauernd zu ihnen umdreht und mit ihnen redet (Moro-Reflex?). Dafür wird er fast jeden Tag von den Lehrern ausgeschimpft. Immer wieder sind die Lehrer seinetwegen genervt und ermahnen ihn, endlich mit dem Kippeln aufzuhören und besser aufzupassen. Die Klassenkameraden wollen nicht mehr in seiner Nähe sitzen und sind mittlerweile auch schon genervt von seinem „Gesappel und Gezappel“. Hält er den Po, die Füße und den Stuhl mal still, spielen die Finger in einem fort mit Stift, Radiergummi oder Federtasche herum. Und wie er schreibt… immer wieder muss man ihm sagen, dass man überhaupt nicht lesen kann, was er da eigentlich schreibt und dass er die Buchstaben endlich mal rund und schön malen soll, richtige Bögen eben. Aber nein, er malt sie weiter eckig, nicht auf den Linien, sondern irgendwo, mal zu tief, mal zu hoch und ohne Zeilen wird er dann immer kleiner und auf dem Papier schief (ATNR?). Ach, und wenn er  schreibt, kommt immer die Zunge raus und schreibt mit (Babkin-Reaktion?).

 

Und wie er da sitzt, wenn er Hausaufgaben machen muss! Am liebsten das Heft auf dem Schoß, den Rücken angelehnt, so richtig hingefleezt also, und die Füße auf dem Stuhl abgelegt, der gegenüber steht. Egal ob da gerade jemand drauf sitzt oder nicht (STNR?).“So kannst du doch nicht schreiben“, schimpfen Sie natürlich. Da steht er doch auf und legt sich bäuchlings auf den Teppich und macht dort weiter (STNR?).

 

Schon mehrfach wurden Sie vielleicht in diesem Schuljahr zum Elterngespräch gebeten. Dabei haben Sie Ihrem Kind ja schon so oft gesagt, dass es still sitzen, die anderen Kinder nicht stören und aufpassen soll. Mal liebevoll, mal streng, mal wütend. Alles hat nicht geholfen. Es macht einfach weiter damit. Zur Strafe muss es jetzt jeden Tag selber bei einem Mitschüler anrufen, um nach den Hausaufgaben fragen. Vielleicht passt es ja dann mal auf!?

 

Der Junge ist ja auch immer so abwesend! Neulich blickte er auf den laufenden Fernseher, wo gerade die Tagesschau lief, und fragte, wie das Fußballspiel gerade stehe. (Sein Vater hat ihn dann natürlich gleich runtergeputzt. (Allgemeine Erschöpfung? FPR?).

 

Oje, was soll man bloß mit ihm machen?! Und faul ist er auch noch obendrein. Er will nie Hausaufgaben machen und zum Schwimmkurs will er auch nicht. Er strengt sich einfach nicht genug an. Obwohl der Schwimmlehrer ihm immer wieder sagt, dass er auf dem Wasser quasi liegen soll, versucht dieses  Kind immer im Wasser zu gehen (STNR?).  Und überhaupt: Alle Sportarten, die Sie ihm als sinnvolle und förderliche Freizeitbeschäftigung anbieten, will es nicht! (FPR? Moro? TLR?). Beim Tennis haut das Kind mehr daneben als es trifft (Moro? ATNR? STNR? TLR?) und andere Ball-Sportarten machen ihm keinen Spaß. Eine Zeitlang konnte es nirgendwo mehr hinbewegt werden. Vor kurzem haben Sie es vielleicht dann beim Fußball angemeldet. Mama sollte unbedingt dabei bleiben, obwohl er schon fast zehn Jahre alt war (FPR? Moro? TLR?).

Und Schwimmen? Muss er natürlich weiter machen. Er muss ja wenigstens sein Seepferdchen-Abzeichen haben. Die anderen haben das alle schon längst und machen zum Teil schon „Silber „ oder „Gold“. Der soll mal nicht so faul sein.

 

Und lachen könnte er auch gerne mal. Er ist ja immer nur schlecht drauf und will alles nicht. Wenn er sich mit  Freunden trifft, gibt es meistens Streit, weil er immer der Bestimmer sein will (Moro?). Manchmal tritt oder boxt er den Freund sogar und brüllt herum, so, wie Sie das von zu Hause auch kennen: Plötzlich, ohne jede Vorwarnung tobt er los, haut mit Fäusten auf Sie ein oder wirft mit einem Gegenstand auf Sie (Moro?). Dabei sollte er nur mal eben seinen klebrigen Mund waschen gehen. Na gut, er war gerade beim Kartenspielen mit seiner Schwester.

 

Vielleicht halten Sie sich schon längst für  totale Versager in der Erziehung ihres Sprösslings (?). Wie gut, dass Sie zu Hause keiner sieht: Das Kind „sitzt“ hingefleezt am Tisch oder will andauernd seine ausgestreckten Beine auf einem anderen Stuhl ablegen (STNR?) oder es steht während des Essens einfach auf und legt ein Knie auf seinem Stuhl ab (Kiss?). Es scheint ihm auch viel zu bequem, um mit Messer und Gabel zu essen, so wie andere Leute auch. Am liebsten nimmt er immer noch die Finger. Sein ganzer Platz samt Fußboden ist immer vollgekleckert. Das ist wahnsinnig peinlich, wenn Besuch da ist. Auch die eigenen Geschwister beschweren sich bei jeder Mahlzeit über das „Kleckerschwein“. Ja, und die liebe Mutter darf freundlicher Weise jeden Tag wieder drei T-Shirts extra waschen, statt Lätzchen sozusagen!